10 Goldsparpläne im Kosten-Vergleich: Wer ist der Testsieger?

Von Redaktion– aktualisiert am 20.05.2025

Gold hat in den letzten 20 Jahren durchschnittlich 8,3 % Rendite pro Jahr erzielt und damit sogar den globalen Aktienmarkt übertroffen[1]. Mit einem Goldsparplan investieren Sie bequem auch mit kleinen Beträgen. Doch nicht alle Sparpläne sind gleich – hohe und versteckte Kosten können Ihre Rendite mindern. Mit unserem Vergleich der Top 10 Anbieter finden Sie den besten Sparplan mit niedrigen Gebühren und maximaler Transparenz.

Die Kosten der bekanntesten Sparpläne im Überblick

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Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert, jedoch können wir keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen übernehmen. Bitte beachten Sie, dass individuelle Vertragslaufzeiten gelten können, die nicht der obigen Beispielrechnung entsprechen. Änderungen vorbehalten.

Was genau ist ein Goldsparplan?

Ein Goldsparplan ist ein Finanzplan, bei dem Sie regelmäßig in den Sachwert Gold investieren. Sie können über kontinuierliche Einzahlungen Stück für Stück ein Golddepot aufbauen, das in der Regel eine stabile und krisensichere Wertanlage darstellt.

Sie zahlen jeden Monat Ihren Wunschbetrag in den Sparplan ein. Der Anbieter erwirbt mit Ihrer Sparrate Anteile an Goldbarren oder Goldmünzen. Je nach aktuellem Goldpreis variiert die Menge des Goldes, die monatlich in Ihrem Depot hinzugefügt wird. Das Gold wird beim Edelmetallhändler gelagert, weshalb man umgangssprachlich auch von Tresorgold spricht.

Der Verkauf des Goldes erfolgt in der Regel ebenfalls über den gewählten Anbieter. Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, sich Ihre ersparten Goldbarren oder Münzen physisch ausliefern zu lassen.

Wenn Sie eine Auslieferung von Barren oder Münzen wünschen, fallen zusätzliche Transport- und Bearbeitungskosten an. Deshalb kommt es eher selten vor, dass sich Kunden ihr Gold zusenden lassen.

Wie funktioniert ein Goldsparplan im Detail?

Zentral ist die monatliche, automatische Einzahlung per Lastschriftmandat oder Dauerauftrag. Denn nur so können Sie sich zurücklehnen und sicherstellen, dass Sie kontinuierlich sparen, ohne daran denken und weitere Anlageentscheidungen treffen zu müssen. Der Betrag muss dabei gar nicht besonders hoch sein und trotzdem erlangt man einen substantiellen Goldbestand im Laufe der Zeit. Viele Anbieter schreiben allerdings einen Mindestbetrag von 50 Euro pro Monat vor – eine Obergrenze wiederum gibt es häufig nicht. Außerdem entscheiden Sie, auf welches Goldprodukt Sie hinarbeiten, entweder Münzen oder Goldbarren.

Sie haben einen Bonus von Ihrem Arbeitgeber oder eine Steuererstattung erhalten? Bei vielen Anbietern können Sie auch ergänzende Sonderzahlungen vornehmen, um Ihr Goldziel noch schneller zu erreichen.

Achten Sie auf auslieferbares Anlagegold

Wichtig ist, dass es sich bei dem Gold, das Sie erwerben, um von der LMBA zertifiziertes Anlagegold handelt, das vom Anbieter auch an Sie ausgeliefert werden kann – denn nur in diesem Fall können Sie von allen Steuervorteilen profitieren. Zudem ist nur Anlagegold wertbeständig und weltweit uneingeschränkt handelbar, da es strengen einheitlichen Standards unterliegt.

Die London Bullion Market Association (LBMA) ist eine der bedeutendsten Institutionen der edelmetallverarbeitenden Industrie weltweit. Sie vergibt ihre Zertifizierung nur an vertrauenswürdige und professionelle Akteure, die sich den strengen Anforderungen der Institution unterwerfen. Für Sie ist das Siegel der LBMA der Nachweis, dass Sie Gold der höchsten Reinheit erwerben[2].

Von Anlagegold spricht man, wenn der Feingoldgehalt bei Barren mindestens 995/1000 und bei Münzen mindestens 900/1000 beträgt. Die meisten Produkte verfügen sogar über einen noch höheren Feingoldgehalt von 999/1000 oder mehr. Beim Ankauf von Anlagegold entfällt die Mehrwertsteuer. Noch besser: Wenn Sie Ihr Anlagegold nach einer Mindesthaltefrist von einem Jahr verkaufen, ist das sogar steuerfrei möglich. Verkaufen Sie Ihre Münzen oder Barren allerdings vor Ablauf der sogenannten Spekulationsfrist, wird der Gewinn als privates Veräußerungsgeschäft betrachtet und mit Ihrem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert[3].

Welche Gebührenarten gibt es bei einem Goldsparplan?

Bei einem Goldsparplan fallen in der Regel drei Arten von Gebühren an, da die Anbieter selbstverständlich auch etwas verdienen müssen:

  1. Zu Beginn: Beim Kauf wird ein Aufschlag auf den aktuellen Goldpreis berechnet. Dieser Aufschlag gilt für jede eingezahlte Sparrate und kann je nach Anbieter unterschiedlich hoch sein.
  2. Laufend: Während der Laufzeit fallen Lagergebühren an, die meist prozentual vom Depotwert berechnet werden. Einige Anbieter verlangen jedoch feste Mindestbeträge. Wichtig ist, in welchem Intervall die Gebühren abgerechnet werden: Kürzere Intervalle (z. B. monatlich oder quartalsweise) sind oft vorteilhafter, da bei jährlicher Abrechnung selbst für kürzlich getätigte Einzahlungen die vollen Jahreskosten anfallen. Zudem erhöhen hohe laufende Gebühren die Gesamtkosten bei langen Sparzeiten erheblich.
  3. Am Ende: Beim Verkauf wird ein Abschlag auf den aktuellen Goldpreis fällig. Faktisch wird der Kurs herabgesetzt und so verringert sich der Ertrag entsprechend. Auch dieser Aspekt sollte bei der Wahl eines Anbieters berücksichtigt werden.

Ein genauer Vergleich der Gebührenstrukturen hilft, die Kosten im Blick zu behalten und die passende Option zu finden. Nutzen Sie hierfür einfach unseren Goldsparplan-Rechner, um die durchschnittlichen jährlichen Kosten abhängig von der gewählten Laufzeit und Ihrer präferierten monatlichen Sparrate zu berechnen.

Warum wir nicht alle Goldsparpläne in den Vergleich aufgenommen haben

Einige Anbieter wurden bewusst nicht in unseren Kostenvergleich einbezogen, da ihre Modelle sich entweder grundlegend von klassischen Goldsparplänen unterscheiden oder sie nicht die notwendige Transparenz in Bezug auf Kostenstrukturen bieten. So gibt es bei der Sparkasse Pforzheim Calw beispielsweise lediglich einen Anspruch auf die Auslieferung von Gold, ohne dass dieses zu 100 % hinterlegt wird oder tatsächlich Eigentum des Sparers wird. Die Reisebank hingegen wirbt mit günstigen Lagergebühren von nur 0,0375 % pro Quartal (mindestens 4,90 €), legt jedoch weder die Aufschläge beim Kauf noch die Abschläge beim Verkauf des Goldes offen. Laut einer Analyse von Finanztest (Ausgabe 3/2020) lagen die Aufschläge hier zwischen 6 und 13 %, was die Gesamtkosten erheblich in die Höhe treibt.[4]

Zudem haben wir uns nur auf in Deutschland ansässige Unternehmen fokussiert. Ausländische Anbieter wie GoldRepublic aus Amsterdam oder BullionVault aus dem Vereinigten Königreich wurden daher nicht in den Vergleich einbezogen.

Goldsparpläne als Alternative zum Barren- oder Münzenkauf

Goldsparpläne bieten mehrere Vorteile, die sie zu einer interessanten Alternative zum direkten physischen Goldkauf machen. Sie ermöglichen regelmäßige Investitionen, da Sie monatlich einen festen Betrag einzahlen, was den Vermögensaufbau erleichtert. Neben der Bequemlichkeit profitieren Sie beim kontinuierlichen Ankauf auch vom sogenannten Cost-Average-Effekt. Da Sie über die Zeit zu unterschiedlichen Kursen Gold erwerben, profitieren Sie vom Durchschnittskosteneffekt und gleichen so Kursschwankungen aus, ohne ständig den Goldpreis im Blick haben zu müssen. Langfristig gesehen kaufen Sie auf diese Weise kosteneffizienter als wenn Sie auf einmal zu einem bestimmten Kurs eine große Goldmenge erwerben.

Das Edelmetall zählt als wertbeständige Anlage, die insbesondere Schutz vor Inflation bietet. Das gilt selbstverständlich auch für Goldsparpläne. Ein weiterer Pluspunkt ist die Einfachheit: Bei einem Goldsparplan müssen Sie sich nicht um die Verwahrung des Goldes kümmern. Sie können den Plan unkompliziert und schnell einrichten und – anders als bei physischem Gold – sind auch jederzeit Teil-Verkäufe über den Anbieter möglich. Somit sind Sie mit einem Sparplan auf jeden Fall deutlich flexibler in Bezug auf Ihre Liquidität.

Risiko- und Sicherheitsmanagement bei Goldsparplänen

Ein zentraler Punkt bei der Auswahl eines Goldsparplans sind die Themen Sicherheit und Kosten. Da es sich um eine langfristige Investition handelt, ist es wichtig, die Konditionen der Goldanlage sorgfältig zu prüfen.

  • Qualität und Lieferbarkeit: Grundsätzlich sollten Sie auf die Qualität des Goldes achten („LMBA zertifiziertes Anlagegold“) und darauf, dass Sie es sich auch ausliefern lassen können. Nur so setzen Sie auf einen Sachwert, den Sie uneingeschränkt handeln und bei dem Sie von allen Steuervorteilen profitieren können.
  • Sicherheit und Versicherung: Achten Sie darauf, wie der Anbieter Ihr Gold lagert. Greifen hierbei höchste Sicherheitsstandards? Wir das Gold in Deutschland aufbewahrt? Gibt es einen zusätzlichen Versicherungsschutz – und besteht dieser zu 100 %?
  • Kosten und Gebühren: Berücksichtigen Sie alle zusätzlichen Kosten oder Gebühren, wie beispielsweise Lagerkosten. Da das Gold physisch beim Sparplananbieter verbleibt, entstehen Lagerkosten, die in den meisten Fällen von Ihnen übernommen werden müssen. Auch die Preise für Formung und Versand Ihres Goldes sollten Sie kennen und berücksichtigen.
  • Flexibilität: Wenn Sie Wert auf flexible Liquidität legen, müssen Sie wissen, ob Sie Ihren Sparplan jederzeit anpassen, pausieren oder canceln können. Zudem sollten Sie über die Verkaufskonditionen bzw. die anfallenden Gebühren Bescheid wissen.

Achten Sie auf Sekundärgold!

Goldinteressierte, denen auch die ethische einwandfreie und nachhaltige Herkunft Ihrer Wertanlage am Herzen liegt, sollten unbedingt auf Sekundärgold achten. Dabei handelt es sich um recyceltes Gold, das aus Altschmuck, Produktionsrückständen und Dentalmaterial gewonnen wird. Negative Aspekte wie Landverbrauch, Abholzung, ungeregelter Chemikalienverbrauch, Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen können bei dieser Goldart somit ausgeschlossen werden. Auch der verminderte CO2-Abdruck kann sich sehen lassen: Während bei der Gewinnung von einem Kilogramm Minengold rund 30.000 kg CO2 ausgestoßen werden, beträgt dieser Wert bei der Verarbeitung von Sekundärgold für gewöhnlich nur 50 kg.

Lohnt sich ein Investment in Gold? Ein Experte gibt Tipps.

Fazit

Das beliebte Edelmetall Gold können Sie entweder direkt erwerben oder schrittweise ansparen. Die Vorteile eines Sparplans liegen klar auf der Hand: Sie können auch mit kleineren Beträgen einsteigen und müssen sich keine Sorgen um die Lagerung und den späteren Verkauf machen. Dennoch kann man, wenn man möchte, sich das Gold am Ende auch physisch ausliefern lassen. Sparpläne sind somit die bequemste Art, von der Preisentwicklung des Edelmetalls zu profitieren.

Aufpassen sollte man allerdings bei den Kosten: Hier gibt es sehr große Unterschiede und nur wenige Sparplan-Anbieter weisen diese transparent aus. Wir haben Ihnen die Recherche-Arbeit abgenommen: Mit unserer interaktiven Vergleichs-Tabelle behalten Sie den Überblick und können sich die Kosten auch individuell mit Ihrer gewünschten monatlichen Sparrate und Spardauer anzeigen lassen. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall – damit Ihre Rendite nicht durch hohe Gebühren und Kosten dahinschmilzt.