Gold-ETC: Besser als physische Goldbarren?

Das Wichtigste im Überblick:

  1. Gold-ETCs: ETCs sind Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden, ohne dass Anleger physisches Gold erwerben müssen.
  2. Sicherheit: Viele Gold-ETCs sind physisch besichert, d.h. das investierte Gold wird tatsächlich gelagert, oft in Tresoren von Banken.
  3. Flexibilität: Gold-ETCs bieten eine einfache Möglichkeit, in Gold zu investieren, da sie wie Aktien über Börsen gehandelt werden können.
  4. Steuerliche Vorteile: In Deutschland sind Gewinne aus dem Verkauf von Gold-ETCs nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei – sofern die Möglichkeit der physischen Auslieferung gegeben ist.

Gold hat die Menschheit seit Jahrtausenden fasziniert – nicht nur als Schmuck, sondern vor allem als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Gerade in Zeiten steigender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit setzen viele Investoren auf dieses Edelmetall, um ihr Vermögen zu schützen.

Aber wie können Sie als Anlegerin oder Anleger von Gold profitieren, ohne es physisch kaufen zu müssen? Hier kommen Gold-ETCs ins Spiel. Diese modernen Finanzinstrumente ermöglichen es Ihnen, in Gold zu investieren, ohne selbst einen Goldbarren im Safe zu haben.

Doch wie funktionieren Gold-ETCs genau? Welche Risiken müssen Sie im Auge behalten? In diesem Ratgeberartikel geben wir Ihnen einen Überblick über Gold-ETCs.

Was ist ein Gold-ETC?

Gold-ETCs („Exchange Traded Commodities“) spiegeln den Goldpreis wider und bieten, wie oben bereits erwähnt, eine einfache Möglichkeit, in den Goldmarkt zu investieren. Sie müssen kein physisches Gold wie Münzen oder Barren besitzen.

Technisch gesehen handelt es sich bei Gold-ETCs um besicherte Inhaberschuldverschreibungen, die direkt an den Goldpreis gekoppelt sind. Anders als bei einem Gold-ETF, der aufgrund gesetzlicher Vorschriften in Deutschland nicht erlaubt ist, investieren ETCs ausschließlich in eine einzelne Rohstoffklasse – in diesem Fall Gold.

Ein wichtiger Unterschied zu ETFs besteht jedoch darin, dass ETCs keine Sondervermögen darstellen – ETCs sind Schuldverschreibungen. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz des Emittenten der investierte Betrag in die Insolvenzmasse fällt. Um dieses Risiko zu minimieren, hinterlegen viele ETC-Anbieter physisches Gold als Sicherheit bei einem Treuhänder. Auf Wunsch können Sie sogar die Auslieferung dieses Goldes beantragen, was allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, je nach Ausgestaltung der Schuldverschreibung.

Übersicht über bekannte Gold-ETCs

Bei einem Edelmetall-Investment per ETC sollten Sie die Kosten nicht außer Acht lassen – vor allem die Gesamtkostenquote („Total Expense Ratio“, kurz „TER“) spielt eine Rolle. Sie unterscheidet sich je nach Wertpapier deutlich.

Anbei finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten ETCs (Stand Oktober 2024):

NameEmittentISINAuslieferung möglich?Jährliche Kosten
Xetra-GoldDeutsche Börse CommoditiesDE000A0S9GB0ja0,36 %
Euwax GoldBörse Stuttgart CommoditiesDE000EWG0LD1ja0 % *
Euwax Gold IIBörse Stuttgart CommoditiesDE000EWG2LD7ja0 % *
Gold Bullion Securities (WisdomTree)Gold Bullion SecuritiesGB00B00FHZ82ja0,40 %
WisdomTree Core Physical GoldWisdomTreeDE000A3GNQ18ja0,12 %
Amundi Physical Gold ETCAmundi Physical MetalsFR0013416716nein0,12 %
Xtrackers Physical Gold ETCDB ETCDE000A1E0HR8nein0,25 %
iShares Physical Gold ETCiShares Physical MetalsIE00B4ND3602nein0,12 %
Invesco Physical Gold ETCInvesco Physical MetalsIE00B579F325nein0,12 %

* Die TER liegt zwar bei 0 %, da der Emittent keine laufenden Verwaltungsgebühren erhebt. Dies wirkt gebührenfrei, doch in der Praxis fallen oft zusätzliche Kosten an, die nicht in der TER enthalten sind. Für den Kauf und Verkauf von EUWAX Gold fallen die börsenüblichen Transaktionskosten an, die von seiner depotführenden Bank dem Anleger in Rechnung gestellt werden. Anleger sollten versteckte Kosten berücksichtigen, auch wenn die TER offiziell bei 0 % liegt.

Es gibt auch währungsgesicherte oder gehebelte ETCs – sie bilden den Goldpreis in Euro und nicht in US-Dollar nach. Goldfonds hingegen sind Investmentfonds, die in Aktien eines Unternehmens aus der Edelmetallbranche investieren. Sie legen Ihr Geld folglich nicht direkt in Gold an, sondern lediglich in Goldaktien.

Wie läuft die Auslieferung des Goldes konkret ab?

Die Ausgestaltung von Edelmetall-ETCs variiert je nach Anbieter. Bei Xetra-Gold entspricht ein Anteil einem Gramm Gold. Rund 95 % des investierten Goldes werden in Form von großen 12,5-kg-Barren gelagert, während die restlichen 5 % als sogenanntes „Buchgold“ (Lieferansprüche auf physisches Gold) gehalten werden. Dies ermöglicht eine flexible Verwaltung der Bestände, ohne dass bei jeder Transaktion die Goldbarren bewegt werden müssen. Dennoch sind theoretisch die gesamten Bestände auslieferbar.

Bei Gold Bullion Securities erfolgt die physische Auslieferung in Form von mindestens zehn Britannia-Münzen oder 25 Sovereigns-Münzen. Euwax-Gold bietet ebenfalls die Möglichkeit der Auslieferung, allerdings erst ab einer Mindestmenge von 100 Gramm.

Ob ein Gold-ETC tatsächlich einen Anspruch auf physische Auslieferung enthält, hat wichtige steuerliche Auswirkungen! Weitere Details hierzu finden Sie in unserem Steuerabschnitt weiter unten.

Können Sie sich mit Gold-ETCs vor Inflation schützen?

Ja, zumindest ist das die Hoffnung. Gold gilt traditionell als Absicherung gegen Inflation. Gold-ETCs können daher eine sinnvolle Möglichkeit sein, Ihr Portfolio gegen die Auswirkungen von Inflation abzusichern.

Gold-ETCs ermöglichen es Ihnen als Anlegerin oder Anleger, von den Vorteilen des Goldes als Inflationsschutz zu profitieren, ohne physisches Gold kaufen zu müssen. Durch den Erwerb von Gold-ETCs können Sie als Anlegerin oder Anleger folglich indirekt von der Wertentwicklung des Goldpreises profitieren.

Welche Risiken bergen Gold-ETCs?

Folgende Risiken sollten Sie vor einer Investition in Gold-ETCs beachten:

  • Volatilität: Der Goldpreis kann stark schwanken, was bedeutet, dass Sie bei einem fallenden Markt Verluste erleiden können. Gold gilt zwar als sicherer Hafen, aber auch hier sind Kursschwankungen nicht ausgeschlossen. Deshalb sollte man Gold in erster Linie als Langzeitinvestment verstehen.
  • Liquiditätsrisiko: Bei Gold-ETCs mit geringem Handelsvolumen kann es schwierig sein, das Wertpapier zu einem fairen Preis zu verkaufen. Besonders in volatilen Marktphasen könnte es zu Engpässen kommen.
  • Lieferrisiko: Bei physisch besicherten Gold-ETCs wie Xetra-Gold kann es zu Lieferproblemen kommen, wenn viele Anleger gleichzeitig die physische Auslieferung verlangen. Da das hinterlegte Gold oft in großen Barren (12,5 kg) gehalten wird, könnte die Auslieferung in kleineren Stückelungen verzögert und zudem vergleichsweise teuer sein: Je kleiner desto teurer.
  • Zusätzliche Kosten: Neben Verwaltungsgebühren und Depotgebühren können beim Kauf oder Verkauf Transaktionskosten anfallen. Zusätzlich sind Gebühren für die physische Auslieferung möglich. Das kann die Gesamtrendite Ihrer Investition beeinflussen.
  • Emittentenrisiko: Der größte Risikofaktor bei Gold-ETCs liegt im Emittentenrisiko. Gold-ETC sind Inhaberschuldverschreibungen – das bedeutet, dass Sie dem Emittenten Geld leihen und dafür das Versprechen erhalten, dass der Wert des Goldes abgebildet wird. Das Gold stellt kein Sondervermögen dar. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten fließt es also in die Insolvenzmasse ein und das Risiko eines Totalverlustes droht, wenn der ETC nicht ausreichend besichert ist.

Achten Sie bei der Wahl eines Gold-ETCs darauf, dass das Wertpapier physisch besichert ist und das hinterlegte Gold im Besitz eines unabhängigen Treuhänders verwahrt wird, um das Risiko eines Totalverlustes zu minimieren. Aber Achtung: Ein selbstverständlicher Schutz vor Insolvenz, wie es bei Sondervermögen der Fall ist, besteht hier nicht. Es ist daher ratsam, die Vertragsbedingungen in Bezug auf den Umfang des Versicherungsschutzes genau zu prüfen.

Welche Gold-ETCs sind steuerfrei?

Die Besteuerung von Gold-ETCs hängt davon ab, ob das Wertpapier physisch durch Gold gedeckt ist und ob Sie theoretisch eine Auslieferung des Goldes verlangen können. Ist dies der Fall, sind die Verkaufsgewinne nach Ablauf der Spekulationsfrist von einem Jahr steuerfrei. Verluste aus dem Verkauf von Gold-ETCs können jedoch steuerlich nicht geltend gemacht werden.

Gold darf mehrwertsteuerfrei gehandelt werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Goldbarren: Gewicht und Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel, sie müssen außerdem mit Hersteller, Gewicht und Feingehalt gestempelt sein.
  • Goldmünzen: Feingehalt von mindestens 900 Tausendstel, geprägt nach 1800, gesetzliches Zahlungsmittel im Ursprungsland und üblicherweise zu einem Preis verkauft, der den Marktwert ihres Goldgehalts um nicht mehr als 80 % übersteigt.

Diese Kriterien stellen sicher, dass nur hochwertiges Gold als Anlagegold anerkannt wird.

Verkaufen Sie Ihre Gold-ETCs innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist, handelt es sich um ein privates Veräußerungsgeschäft. Der Gewinn muss in der Steuererklärung angegeben und mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden.

Ohne Auslieferungsanspruch wird hingegen die Abgeltungssteuer fällig, wie bei anderen Kapitalerträgen.

Was ist besser -– Goldbarren oder Gold-ETCs?

Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht, da die Wahl zwischen physischem Gold in Form von Barren und Gold-ETCs stark von Ihren persönlichen Präferenzen und Zielen abhängt. Möchten Sie nur von der Wertentwicklung des Gold-Kurses profitieren oder möchten Sie das Edelmetall physisch in Form von Barren oder Münzen besitzen?

Goldbarren bieten Ihnen Kontrolle und Unabhängigkeit, da Sie das Gold zu Hause oder in einem Schließfach lagern können. Dies bringt jedoch Kosten für die sichere Aufbewahrung mit sich, insbesondere, wenn Sie ein externes Schließfach mieten. Darüber hinaus gilt es Einiges beim Verkauf zu beachten: So muss man einen seriösen Abnehmer finden und die durchsetzbaren Preise kennen, so dass man möglichst wenig Einbußen hat.

Gold-ETCs hingegen werden von Finanzinstituten verwahrt, wodurch Sie sich um die Lagerung keine Gedanken machen müssen. Dafür können hier Depot- oder Verwaltungsgebühren anfallen.

Bei BERGFÜRST können Sie Gold von C.HAFNER erwerben, das von der LBMA, dem weltweit führenden Handelsplatz für physisches Gold, zertifiziert ist und einen Reinheitsgehalt von 999,9 aufweist – ganz ohne Lager-, Verwaltungs- oder andere laufende Gebühren.

Die Zertifizierung der London Bullion Market Association (LBMA) garantiert, dass Edelmetallproduzenten hohe Standards bei Reinheit, Herkunft, Nachhaltigkeit und Qualität einhalten. Sie ist ein weltweites Gütesiegel für verantwortungsvoll hergestellte Edelmetalle.